Wegwarte (Cichorium intybus)
Leiwen, Flusskilometer 158

Sie ist in Europa, Westasien und Nordwestafrika heimisch, in Afrika, Nord- und Südamerika wurde sie eingeschleppt. In Mitteleuropa wächst sie auf Weiden, Ruderal-Stellen und Äckern. Auch in Weinbergen findet man sie recht häufig.

Die Römer nutzten die „Blaue Blume“ als Arzneipflanze. Bei Hildegard von Bingen taucht sie als „sunnenwirbel“ auf – die Blüten drehen sich zur Sonne und schließen sich um die Mittagszeit. Schon im 16. Jahrhundert wurde zwischen Garten- und Feldwegwarten unterschieden. Die Zuchtform sei zur Speise „lieblicher“ heißt es – durch den nahrhaften Gartenboden, wie man heute weiß – Wegwarten reagieren stark auf den Boden. Sie ist die Stammform von Zichoriensalat, Radicchio und Chicorée. Aus der Zuchtform „Wurzelzichorie“ wurden die Wurzeln zuerst dem Bohnenkaffee zugesetzt, um diesem mehr Farbe und Bitterkeit zu verleihen. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie auch als „Ersatzkaffee“ verwendet. Friedrich der Große förderte den Anbau. Für den Salat werden nur die Sprösslinge genutzt. Die rübenartigen Wurzeln werden dazu im November eingegraben und abgedeckt. Während des Winters treiben daraus bis 5 cm dicke feste Knospen aus – der Chicorée. Durch den Lichtschutz werden sie bleich und zart.